Hücker-Aschen 3 gegen Lübbecke 3: Der Kreis schließt sich

28.11.2021 | Echt lange her! Am 01.03.2020 traten die Spieler der 3. Lübbecker Seniorenmannschaft das letzte Mal an die Bretter. Zu Gast war Hücker-Aschen 3 und Lübbecke behielt mit 4,5:3,5 knapp die Nase vorn. Und dann kam die viel zu lange Pause.

Wie es der Zufall so viel, starten wir genau da, wo wir aufgehört hatten. Nur mit verkehrten Vorzeichen: Lübbecke 3 zu Gast bei Hücker-Aschen 3. Unter 2G-Regeln mit Maske am Brett und im Turniersaal, Abstand, Eßverbot, Lüften usw. Aber schietegal, endlich wieder Nahschach. Und spannend bis zum Schluß!

Durch 2G und andere Hindernisse hatten es nur je 6 Spieler an die Bretter geschafft, aber die Athmosphäre war einfach unvergleichlich schön. Jonas Smetan lief beim Übergang ins Mittelspiel in eine Fesselung. Diese kostete ihn erst eine und später die zweite Leichtfigur. Marla Windmöller ließ da schon lange nichts mehr anbrennen, spielte sauber runter und holte den ersten Punkt für die Gastgeber.

Kai Ballmeyer hatte gegen Theo Höner ausgeglichen eröffnet, allerdings war Theos Königsflügel weit offen und musste verteidigt werden. Bei dieser Gelegenheit griff Kai auf dem Damenflügel an und gewann 1 Bauern. Außerdem konnte er so einen gefährlichen Freibauern weit nach vorne bringen. Theo verteidigte sich weiter zäh, aber mit 4 verbundenen Bauern gegen 3 einzeln stehende konnte Kai einen weiteren Freibauern erzeugen, umwandeln und so gewinnen.

Jonas Smetan, Inga Schmidt und Kai Ballmeyer im Mannschaftskampf gegen Hücker-Aschen 3

Inga Schmidt hatte es am 4. Brett besonders spannend gemacht. Erst hatte sie keinen Gegner, Alexander Schneider schaffte es dann aber doch noch in der Karenzzeit ans Brett. Die beiden tauschten schnell die Damen und 3 weitere Leichtfiguren und stürzten sich munter ins Endspiel. Dabei hatte Inga die Rochade ihres Gegners verhindert und ihn vor allerei Aufgaben gestellt. Im weiteren Verlauf sperrte Alexander aber geschickt Ingas Turm ein sodaß Inga sich nur durch Abtausch Läufer gegen Turm „retten“ konnte.

Es folgte ein Musterbeispiel, wie man im Bauernendspiel mit einem Läufer gegen einen Turm anspielen kann. Inga wandelte einen Bauern in eine neue Dame um und wenige Züge später musste sich Alexander geschlagen geben.

Am Spitzenbrett musste Syemur Mammadzada gegen Mannschaftsführer Simon Hübers bestehen. Er hielt einen frühen Bauerngewinn bis ins Endspiel und nach der Umwandlung gab Simon auf. Somit hatten die Lübbecker mit 4 Punkten bereits das Mannschaftsremis sicher. An Brett 6 sah es zu diesem Zeitpunkt nach einem Sieg und an Brett 2 nach einem möglichen Unentschieden aus. Aber erstens kommt es anders und zweitens als wie man denken tut!

Markus Smetan am sechsten Brett hatte erfolgreich die Rochade des Gegners verhindert, aktiv nach vorne gespielt und Material gewinnen können. Erst jetzt im Endspiel ließ er leider locker und einen gegerischen Freibauern zu. Plötzlich hatten beide Spieler eine frische Dame und es war wieder alles offen. Leider musste das nicht ganz regelkonforme Remisangebot von Markus als Sieg für Hücker-Aschen gewertet werden und Marco Windmüller konnte sich über den unerwarteten Punkt freuen.

Mannschaftsführer Thorsten Schlegel hatte seine Partie gegen Reinhold Hübers immer mindestens ausgeglichen gehalten. Zeitgleich zu dem Kurisoum an Brett 6 aber dann einen unglücklichen Nullzug gemacht, der ihn einen (aber leider den entscheidenen) Bauern kostete. Wenige Züge später musste er aufgeben und Hücker-Aschen konnte sich nach dem 2:4 Rückstand doch noch über das Mannschaftsremis freuen. Zähigkeit zahlt sich halt immer mal wieder aus.

Und einen schöneren Wiedereinstieg kann ich mir auch nicht vorstellen: Zu Gast bei Freunden, endlich wieder Schach und 4:4 nach hartem Kampf auf Augenhöhe. Immer wieder gerne!