Nicht nur Weltmeister spielen schön lange …

04.12.2021 | Nach dem Weltrekord mit der längsten Partie einer Schach WM am 03.12.2021 zwischen Magnus Carlsen und Jan Nepomnjaschtschi taten es heute 2 heimische Schachspielerinnen gleich und spielten und spielten … und wenn es keine Zeitkontrollen geben würde noch immer!

In Runde 3 der OWL-U16 Verbandsklasse begrüßten wir die Gäste aus Hücker-Aschen. Mit Alexander Schneider, Marla Windmüller, Inga Schmidt und Jonas Smetan waren auch gleich 4 Spieler des Seniorenmannschaftskampfes vom letzten Sonntag wieder am Brett.

Jonas Smetan für Lübbecke und Kristjan Heidemann für Hücker-Aschen hatten bereits mehrmals in Mannschaftskämpfen und Meisterschaften die Klingen gekreuzt und es ging schnell hoch her. Die Vorentscheidung fiel am Ende der Eröffnung, Kristjan Heidemann hatte seinen e-Bauern im richtigen Moment nach vorne gesetzt und eine Stellung mit verschiedensten Drohungen aufs Brett gezaubert. Aus dieser Falle gab es kein Entrinnen mehr und etwas später den Punkt für die Gäste. Arne Seifert am vierten Brett erreichte gegen Miro Pfeifer ein Unentschieden durch 3-fache Stellungswiederholung. Lennox Koch holte am ersten Brett gegen Alexander Schneider mit seinem Sieg den Ausgleich.

U16 Lübbecke gegen Hücker-Aschen: V.l.n.r. Jonas Smetan, Arne Seifert, Kristjan Heidemann, Lennox Koch, Alexander Schneider (verdeckt), Inga Schmidt, Marla Windmüller und Miro Pfeifer

So stand es nach einer ganzen Weile 1,5:1,5 und die Entscheidung musste am zweiten Brett zwischen Inga Schmidt und Marla Windmüller fallen. Auch diese beiden haben bereits mehrfach das Vergnügen gegeneinander zu spielen gehabt. So kämpften die beiden in aller Seelenruhe und schafften die Zeitkontrolle nur knapp. Beide hatten jeweils noch einen Turm und Bauern auf beiden Flügeln, Inga dazu einen Springer, Marla einen Läufer.Dazu die offene e-Linie und eine halboffene d-Linie.

Nach und nach wurden die Bauern weniger, die h-Linie wurde auch noch geöffnet. Marla konnte auf der siebten Reihe einsteigen, musste aber ihren Turm auch wieder zurückziehen. Keine der beiden gab auch nur einen Deut nach. In der letzten Phase der Partie investierte Inga nahezu all ihre verbliebende Bedenkzeit und fast noch das entscheidene Remis für den Mannschaftskampf, aber Marla behielt einen Freibauern und drohte umzuwandeln. Letztendlich entschied die Uhr zu ihren Gunsten. Sieg für Marla und damit auch für Hücker. Ein verdienter Sieg nach hartem Kampf. Da können sich wesentlich ältere Spieler eine Scheibe von abschneiden! Und im Gegensatz zu vielen Schachmeistern wurde hier auch kein halbherziges Remis geschoben, sondern die Partie ausgespielt. Spannung bis zum Schluß!